Hans A. Graef

ZwischenLager ZeitRaum

Die Ordnung der Dinge

Hans Graef
Hans Graef

Die Soziale Plastik, auch genannt die soziale Skulptur, ist eine spezifische Definition eines erweiterten Kunstbegriffs des Künstlers  Joseph Beuys. Er nutzte die Begriffe, um damit seine Vorstellung einer gesellschafts-verändernden Kunst zu erläutern. Im ausdrücklichen Gegensatz zu einem formal-ästhetisch begründeten Verständnis schließt das von Beuys propagierte Kunstkonzept dasjenige menschliche Handeln mit ein, das auf eine Strukturierung und Formung der Gesellschaft ausgerichtet ist. Die Theorie der "Sozialen Plastik" besagt, jeder Mensch könne durch kreatives Handeln zum Wohl der Gemeinschaft beitragen und dadurch plastizierend auf die Gesellschaft einwirken. Aus dieser Vorstellung entstand die viel zitierte These der "Sozialen Plastik": "Jeder Mensch ist ein Künstler", die Joseph Beuys erstmals 1967 im Rahmen seiner politischen Aktivitäten äußerte. Dem "Kunst um ihrer selbst willen" stellt  Beuys seine Vorstellung gegenüber, dass jeder daran teilnehmen kann, das Leben insbesondere in Politik und Kultur und Wirtschaft sozial und kreativ zu gestalten. Die Schule als Soziale Gestalt ist ein idealer Ort für die Soziale Skulptur.Die "Ordnung der Dinge" im "Zwischenlager Konsummüll" ist eine optische Materialplastik aus Weggeworfenem und Gefundenem in einem Lidlaldiregal nach Farben sortiert: Junkart. Achtlose Fundstücke werden zu Bildern zusammengesetzt. Das Material hat seine eigene Sprache, wird zur spirituellen Materie, die vor dem Müll gerettet wurde. Ebenso oben zufällige Objekte als Fotos auf Leinwand. Im Mittelpunkt steht die Wahrnehmung - auch bei  Betrachtung natürlicher Formen, die ich "gefunden" habe: Findart. Die amorphen Algerhythmen von der Westküste Islands sind ein Beispiel, die Natur schafft kunstvolle Augenblicke. Ebenso das Schwemmholz mit Raben am Kocher oder die Baumwunden von der Haller Weilerwiese.

Hans A. Graef